Im Februar 1980 wurde die saarländische Netzwerk-Initiative gegründet.
Sie informierte einen ständig wachsenden Personenkreis über die Selbsthilfe- und Selbstverwaltungsidee von Netzwerk und den jeweiligen Entwicklungsstand der Initiative. Nach etwas mehr als einem halben Jahr waren bereits ca. 300 Gruppen und Einzelpersonen in das Informationsnetz eingespannt.
Fünf öffentliche Vollversammlungen fanden in dieser Zeit statt, in denen sich saarländische Projekte und selbstbestimmte, emanzipatorische Gruppen Vorstellten. Bis zu 60 Personen nahmen an den Treffen teil.
Diese Entwicklung entsprach dem grundlegenden Verständnis von Netzwerk, eine größtmögliche Öffentlichkeit bei allen Entscheidungen und zum Stand der Entwicklung herzustellen.
Zum 11. Oktober 1980 wurde zu einem Netzwerk-Saar Gründungsfest eingeladen.
Aus dem Programm:
– Informationsstände von regionalen Selbsthilfegruppen, Bürgerinitiativen, selbstverwalteten Projekten usw.
– kulturelles Rahmenprogramm saarländischer Gruppen: SOG2, Theater Blaue Maus, Dillinger Pantomime-Gruppe, Captain Sperrmüll, Straßenkreuzer.
Am 21. November 1980 fand die Netzwerk Saar-Gründungsversammlung statt.
Die Satzung wurde diskutiert und verabschiedet. Für 19. Dezember 1980 wurde die erste Vollversammlung einberufen, auf der 69 Personen anwesend waren.
1981 wurde die Alte Feuerwache am Landwehrplatz kulturellen, politischen und sozialen Initiativen zur Nutzung überlassen
1980/81 wurde die leerstehende Schiller-Schule in der Bismarckstraße (gehört heute zur Modernen Galerie) durch kulturelle, politische, soziale Gruppen und Initiativen besetzt. Die Stadt bot die Alte Feuerwache als Alternative an. Einige Gruppen gründeten daraufhin den Initiativkreis „Alte Feuerwache“.
Als Interessenvertretung der zehn interessierten Gruppen wurde 1981 der Trägerverein „Alter Feuerdrache e.V.“, gegründet. Im Verein waren folgende Gruppen Mitglied: amnesty international, Arbeitskreis Landesverband Bürgerinitiative Umweltschutz, Bürgerinitiative gegen Atomkraftwerke (Saarbrücken), Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsgegner, Freizeitclub Behinderte und Nichtbehinderte, Schülerhilfe Eulenspiegel, Selbsthilfe Netzwerk Saar e.V., Sozialhilfegruppe, Stadtzeitung, Wolkenschloss.
Als oberstes Beschluss- und Kontrollorgan wurde der Delegiertenrat festgelegt, in dem jede Gruppe mit mindestens einem weisungsgebundenen Mitglied vertreten war. Er entschied über alle gemeinsamen Belange der Mitglieder.
1985 veranstaltet der Arbeitskreis der selbstbestimmten Betriebe im Netzwerk e.V. eine Projektmesse.
1987 beteiligte sich Netzwerk Selbsthilfe Saar e.V. an der „Messe der Möglichkeiten“.
Impressionen
Broschüre
1987 entsteht die Idee, einen „Werkhof“ für Projekte in Saarbrücken zu schaffen. 1989 ziehen die ersten Projekte in den „Werkhof“, die Nauwieser 19, ein.
Zeitung Nauwieser 19
Der ultimative Führer durch den Kultur- und Werkhof Nauwieser 19 e.V.
„Seit Herbst 1992 starren die einzelnen Projekte nicht mehr wie Kaninchen auf die anstehenden Mittelkürzungen, sondern gehen in die Offensive und benennen und vertreten ihre berechtigten Forderungen. Im von Netzwerk Selbsthilfe Saar e.V. angeregten Arbeitskreis EISZEIT entwickeln mehr als 50 selbstorganisierte Projekte gemeinsame Strategien für das Überwintern.“
Zitat aus dem „ultimativen Führer durch die saarländische Projektelandschaft“, den die Redaktionsgruppe Eiszeit unter dem Namen „Tischlein deck dich – Esel Streck dich – Knüppel aus dem Sack“ 1993 herausgegeben hat.
Ein kleiner Überblick
Im April 1995 startete eine neue Initiative, um Gelder für Vereine und Projekte zu aquirieren: SPONSORENPOOL
Im Jahr 2000 feierten wir 20 Jahre Netzwerk Saar.
Im Herbst 2001 startete Netzwerk Saar „Q.pong“. Ein Heft mit Gutscheinen von Geschäften im Nauwieser Viertel konnte für 7,50 € gekauft werden. Aus den Erlösen wurden verschiedene Projekte gefördert.
Q.Pong – zweite Auflage
Ein Jahr zuvor stand die Streichung des Zuschusses für die Beratungsstelle von Netzwerk e.V. auf der Tagesordnung des Sozialausschusses der Stadt Saarbrücken. Nach zahlreichen Protesten und Presseveröffentlichungen wurde die Förderung nachträglich bewilligt.
2006 beschloss dann das Land, die Förderung für die Beratungsstelle zu streichen.
Seit 2014 ist Netzwerk auf Facebook.